Von Jens Faber-Neuling – Bewusstsein – Gesellschaft – Kultur

Der Stachel der Angst sitzt tief?
Im Jahr 2023, viele Menschen trauen sich nicht öffentlich zu niesen, andere Ihre Meinung frei herauszusagen, weitere sehen schon die Erde untergehen. Es treibt sie die Angst vor sich her. Angst hat unsere Gesellschaft verändert.
Krisen sind grundsätzlich Wahrnehmungskrisen und werden individuell wahrgenommen. Schweregrade sind schwer zu ermitteln. Gleich ist jedoch, die Menschen lassen sich durch Informationen, die sie konsumieren, beeindrucken.
In dem Wort Wahrnehmung, steckt das Führ-wahr-nehmen drin. Wir glauben, was wir denken. Denken wir in Angst, ist das die Realität für uns. Viele Menschen haben in den letzten 2,5 Jahren Informationen bestimmten Narrativen verstärkt in sich aufgenommen, die die Angstkarte „ausgespielt“ haben und sie weiter ausspielen. Es ist immer interessant aber auch erschreckend, was Angst mit dem Einzelnen oder einer Gesellschaft anrichten kann. Eine Beschallung bestimmter Narrativ-Nachrichten in Bild, Ton und Wort, emotional aufgeladen, prägt und erschafft Wirklichkeiten.
Auch wenn es nicht mehr, oder nie so, war und wie berichtet wurde, die eingepflanzte Angst ist trotzdem, sitzt tief und erzeugt wohl noch weitere Angst. Zu häufig und heftig für viele Menschen, die Bilder und Schlagzeilen, die sich in den Köpfen festgesetzt, und mit Sicherheit, das eine oder andere Trauma ausgelöst habt.
Angst. Von ihr abzulassen, fällt schwer. Haben wir uns eingerichtet?
Bei einem Teil der Gesellschaft entsteht wohl eine Art Ohnmacht und Handlungsunfähigkeit, sowie eine depressive Stimmung. Auch wird Angst zur Gewohnheit. Das Loslassen gelingt scheinbar nur Wenigen. Eine Verunsicherung herrscht und sich einzugestehen, man ist einem falschen Narrativ hinterhergejagt ist auch nicht wirklich einfach.
„Man soll nicht glauben, was in der Zeitung steht“ so Texte von Liedern von vor zig Jahren schon und immer wieder, jeder weiß es, aber kaum einer beherzigt es im Alltag, in der Realität. Wir lassen uns dann doch gerne anstecken.
Raus aus der Angst, rein ins Selbstvertrauen
Selbstbehauptung hilft.
„Eine selbstbewusste Gesellschaft, voller Selbstvertrauen, lässt sich nicht durch Angst in eine totalitäre Gesellschaftsform drängen“
Es ist wie im Kleinen so im Großen. Ein starkes Individuum, welches sich seiner SELBST bewusst ist, selbst denkt und seine Entscheidungen selbst trifft, sieht klarer und der Anteil der Angst in seinem Leben ist gering.
„Raus aus der Angstkultur“
Angst ist ein wichtiges Überlebensprinzip. Dennoch wahrscheinlich zu 95% überflüssig. Der Säbelzahntiger kommt nicht mehr, um uns zu holen. Eine natürliche Angst als Instinkt ist dienlich, -Angriff- und Fluchtverhalten-.
Wenn es keinen wirklichen Grund für Angst gibt, ist Angst nie ein guter Berater, denn mit Angst können wir nicht klar denken.
Unser gesunder Menschenverstand dürfte oder besser sollte das wissen.
Jedoch auch diejenige, die Angst als Werkzeug nutzen, wissen das auch, wie wir ticken. So wird die sogenannte Sicherheit verkauft, durch Angstmotivation – Propaganda.
„Immer wenn mir jemand Angst machen möchte, frage ich mich, ob die oder derjenige mich kontrollieren und lenken will“
Propaganda, ein nicht wirklich positiv belegtes Wort. Es sagt aber genau das aus, was passiert. Ständige Wiederholung mit Bild und Ton mit emotionalem Trigger in unser Unterbewusstsein rein. Propaganda, so alt wie die Menschheitsgesellschaft.
„Der stetige Tropfen höhlt den Stein“
Im Zeichentrickfilm „Croods“, auch schön erzählt inklusive Höhlenmalerei, wenn Vater in der Höhle grausige Geschichten erzählt, damit die Kinder die Höhle nicht verlassen und sich generell nicht zu weit entfernen, von der kontrollierten Sicherheit.
Wie im Kleinen, so im Großen. Das Gesetz der Entsprechung
Wir leben in einer Angstkultur. Obwohl wir doch über uns selbst so viel Wissen haben. Wissen, wie wir ticken, wie wir funktionieren, von der Biologie her, der Psychologie und scheinbar, oder ich sage auch spirituell. Dennoch funktioniert es mit der Angst als Lei(d)tfunktion immer(noch).
Die Angst vor ETWAS zeigt immer auf, dass wir nicht wirklich im „Hier und Jetzt“ leben. Unsere Gedanken und unsere Aufmerksamkeit richten sich auf etwas in der Zukunft, was wahrscheinlich zum größten Teil überhaupt nicht eintritt, aber uns ängstigt. Wir kennen das auch aus der „Sorge“, es tritt nur ganz selten ein, worüber wir uns sorgen machen, gemacht haben.

Immer ein „Wenn, dann“ im Hinterkopf. Und wenn es noch mit einer moralischen Keule geschwungen wird, mit Nägeln der Schuldgefühle und wir von unserem Wesen her nicht unsolidarisch werden möchten, sitzt der Triggerstachel tief in uns drinnen.
Ja, die ungewisse Zukunft und die Angst vor dem Tod, die Angst vor der Endlichkeit, ausgestoßen zu sein oder welches man mit dem Finger auf uns zeigt. Und das Unüberschaubare der Endlich- und Unendlichkeit, spielen dann auch noch mit.
Unser Verstand hätte es gerne alles geplant und kontrolliert, doch die wirklich großen Dinge im Leben waren dann nie geplant. Auch ist nicht alles messbar was wesentlich ist und nicht alles wesentlich, was man messen kann, so oder ähnlich dachte auch schon Albert Einstein.
„Die Sorge aus der Vergangenheit“. Auch hier, der Trigger holt Erinnerungen hervor, die Angst gemacht haben. Das Erlebte muss aber nicht für das Jetzt gelten, dennoch haben wir Angst.
Häufig ist auch die Vergangenheit anders als in unserer Gedankenrückschau gewesen, denn wir verändern diese aus heutiger Sicht und haben uns seitdem verändert.
Um nochmal auf die Höhle zurückzukommen; hätten nicht einige doch immer mal wieder die Höhle (Angst – Sicherheit – Komfortzone) verlassen, wären wir wohl heute nicht da, wo wir gerade sind. Geschweige denn, hätten uns als Mensch weiterentwickelt.
Mit der Angst vor ETWAS, ist das so eine Sache. So ähnlich wie die Frage nach der Wahrheit, Realität und Wirklichkeit.
Die Wahrheit hat immer einen Standpunkt.
In diesem Falle eine Überzeugung, ob für mich realistisch, passend zu meinen Werten, Prägungen und Muster…, oder nicht.
Und, der Beobachter beeinflusst immer das Beobachtete, so auch, wie oben schon erwähnt, verändern wir damit auch die Vergangenheit. Wir zer-denken sie, die Vergangenheit.
„Glaube nicht alles, was Du denkst“ So ein, wie ich finde schöner Satz. Betrachte ich eine Zitrone, ist sie gelb. Setze ich eine Brille mit blauen Gläsern auf, ist die Zitrone scheinbar grün, obwohl sie gelb ist.
Eine „falsche“ Realität, die ich mir nur einbilde und daraus ableite und Situationen und Gegebenheiten bewerte.
Also setzen wir doch einfach die Brille mit den Gläsern der Angst ab!
Runter mit den eingefärbten Gläser, raus aus der Angst, rein ins Selbstbewusstsein.
Wesen, Menschen mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein und starkem Selbstvertrauen haben eher weniger bis selten Angst und ich spreche nicht von Instinkten.
Die Angst des einen ist die Macht des Anderen.
Wie im Kleinen so im Großen. Eine Gesellschaft mit selbstbewussten Individuen, mit starken Selbstvertrauen, ist weniger anfällig in diktatorische, totalitäre Gesellschaftsformen „zu rutschen“
Und Menschen mit einer großen Neugierde überwinden auch leichter ihre Ängste.
Weniger Angst, klareres Denken, mehr Lösungen.
Hier ist auch eine Lösung für das Individuum als kleine Einheit, bis hin zur größeren Einheit, der Gesellschaft verborgen:
Weniger Kampf gegen etwas, gegen Angst, gegen Krankheit, lieber für etwas, für das Selbstbewusstsein.
„Die Energie folgt der Aufmerksamkeit“
In diesem Sinne
Bleiben wir neugierig aufs Leben und erinnern uns an unser Ur-Vertrauen in uns selbst und zu was wir alles im Stande sind!!

Jens Faber-Neuling, https://www.instagram.com/jensfaberneuling/
1968 in Koblenz am Rhein geboren, lebt mit seiner Familie in Bad Vilbel.
Autor, Redakteur, Herausgeber, Bewusstseinstrainer und Mentcoach, Berater, Gründer des GIE-Institut für Potentialentfaltung und Bewusstseinserweiterung.Schreibt Lyrik, Aphorismen, Texte, Essays, Artikel und Sach- u. Fachbücher für Themen wie Potentialentschaltung und Bewusstseinserweiterung. Veröffentlichungen n Zeitschriften, Anthologien und Einzeltitel – Bücher.
Bücher: „Mittendrin ist nicht genug“, „Glück ist eine Entscheidung“, „Nutze Deine Kraftquellen“ „In Liebe zur Liebe“ erschienen im Wiesenburg Verlag

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