„Journalismus bedeutet, etwas zu bringen, von dem andere nicht wollen, dass es veröffentlicht wird. Alles andere ist PR.“ George Orwell.
Von Bettina Engel-Wehner – Gesellschaft
Zweifel? oder: Zivilcourage*)

Aktuell tun wir (mal wieder) gerade so
als hätten sich seit Menschen Gedenken
die Mächtigen dieser Welt noch nie geirrt
als seien sie immer im recht gewesen.
Als müsste ein Volk in Zeiten von Krisen und Kriegen
kritiklos und nickend folgen
eine verordnete Marschrichtung hinnehmen –
getreu dem Motto: So ist es. Wir müssen.
Ist es denn nicht vielmehr so, dass stets die Zweifler
die Aufsässigen, die Quer-Köpfe
Demokratien voranbrachten – und sie schützen
die Wahrheit
die Freiheit
den Frieden.
Ist es nicht vielmehr so, dass Mitläufer
der Demokratie auf den Füßen stehen
aus falsch verstandener Bürger-Pflicht.
Bürger-Pflicht, die ihr Bürger-Recht nicht einfordert
taugt aber nicht.
Ist es nicht so, dass wir besonders wachsam sein sollten
wenn Regierungen und Experten sich selbst für unfehlbar halten
keine Zweifel dulden – keine Götter neben sich?
Wahrhaftige Demokratie lebt von Solidarität,
vom offenen Diskurs – im offenen Diskurs
mit Andersdenkenden, von Andersdenkenden.
Zusammen.
Ist es nicht so, dass Demokratien
nicht nur freie Meinungsäußerung garantieren
sondern sich für freie Meinungsbildung verbürgen
sollten? – Und:
Ist es nicht so, dass Medien diese Verantwortung
Stets kritisch und unabhängig wahren sollten?
Denn ist es nicht so, dass nur eine Regierung,
die in die (Selbst-) Entscheidungsfähigkeit und
Mündigkeit ihres Volkes volles Vertrauen hat
auch dessen volles Vertrauen verdient?

Und:
Ist es nicht so, dass dort wo uns Angst (mit-) regiert
der Geist verstummt – von Worten eingeschüchtert
Demokratie hinter vorgehaltener Hand
nur noch vor sich hin vegetiert?
Ich frage mich nun
warum und für wen
schreibe ich das?
Was kann mein Schreiben, mein Zweifeln,
meine Fragen überhaupt
bewirken oder bewegen? –
und bei wem und was?
Ist es nicht so,
dass die, die es lesen sollten
davon nichts hören und sehen wollen.
Das Gesagte fruchtlos bleibt? –
Und ist es nicht so,
dass ich für diejenigen, die meine Meinung
teilen, das nicht zu schreiben bräuchte?
Und doch
ich schreibe.
So lange ich fragen kann …
*) „Bei der Zivilcourage, wörtlich Bürgermut [aus zivil (lateinisch civilis, 1. bürgerlich – nicht militärisch, 2. anständig, annehmbar) und courage (französisch „Mut“)], handelt es sich um einen „Alltagsmut“, wie er nahezu täglich in verschiedenen Formen und Situationen jedem Menschen abverlangt wird. Zivilcourage beinhaltet die Bereitschaft und Fähigkeit, die eigene Sicherheit und Bequemlichkeit in einer unangenehmen oder auch bedrohlichen Situation zurückzustellen, um sich für eine als gerecht erachtete Sache einzusetzen und entsprechend aktiv zu werden.“ (Quelle: Wikipedia)
Bettina Engel-Wehner [„JE“, Ps.]
2011 entdeckte ich meine Freude am Schreiben. Ermutigt durch meine Freundschaft mit dem (leider inzwischen verstorbenen) Schriftsteller Theo Fischer, habe ich 2013 begonnen, Gedichte, Haiku, Fabeln, Aphorismen und Kurzgeschichten, z.T. auch unter dem Pseudonym „JE“, zu veröffentlichen.
Bisher erschienen sind u.a. ein Gedichtband „Je Band 1 | Gedichte“ (ISBN 978-3-00-042775-6), seither weitere Veröffentlichungen in diversen Anthologien und Lyrik-Magazinen. www.je-gedichte.de

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